60 Jahre ifz: Gegründet, um Brücken zu bauen
Veranstaltungen, Team 8. Juni 2022
„Es braucht die Wissenschaft, um den Glauben zu objektivieren.“ Mit diesen Worten würdigte der Salzburger Erzbischof Franz Lackner im Beisein zahlreicher Gäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft in einem Festakt in der Dreifaltigkeitskirche in Salzburg das Internationale Forschungszentrum (ifz), das am 7. Juni 2022 sein 60-jähriges Bestehen feierte. Für Salzburg und die Erzdiözese habe die Forschungseinrichtung „große Bedeutung“, betonte der Erzbischof, der auch für die wissenschaftliche Begleitung und Expertise des ifz für die Befragung im Synodalen Prozess dankte.
Wissenschaft für die Menschen
„Die Identität des ifz besteht in einer Forschung nahe am Menschen. Damit gemeint ist auch, dass es um gelebtes Leben in sozial unterschiedlichen Kontexten geht“, sagte ifz-Präsident Christian Lagger in seiner Begrüßung. Das Besondere des ifz liege auch im „Stil der Zusammenarbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler“, dabei gehe es um interdisziplinären Austausch, das Einbringen des Know-hows und eine gute Wissenschaftskommunikation.
Brücken bauen
Für den in den USA lehrenden Sozialethiker Clemens Sedmak, ehemaliger Präsident und nunmehriger Vizepräsident des ifz, ist klar: „Das internationale Forschungszentrum wurde gegründet, um Brücken zu bauen.“ Beispielhaft nannte Sedmak hier ein Projekt zur Resilienzforschung und das vom ifz initiierte Sozialfestival Tu was, dann tut sich was. „Um Kreativität zu fördern, musst du Gelegenheiten schaffen. Dafür steht das ifz“, sagte Sedmak. Bei einem runden Tisch kam er mit Erzbischof Franz Lackner, Andrea Klambauer, Landesrätin für Wissenschaft, sowie mit Sozialpsychologin und Dekanin an der Universität Salzburg, Eva Jonas, und dem Mediziner Christian Brandtner ins Gespräch.
Dankbar für die aktuelle Forschungsarbeit zeigte sich Erzbischof Franz Lackner: Ganz aktuell leiste das ifz „mit seiner Expertise in der wissenschaftlichen Begleitung der diözesanen und nationalen Phase der Weltsynode einen wesentlichen Beitrag, die Wirklichkeit zu unterscheiden“.
Für Begeisterung sorgten auch die künstlerischen Einlagen an diesem Nachmittag: Einfühlsam erzählte der syrisch-österreichische Bestsellerautor Omar Khir Alanam von seiner Fluchtgeschichte. Die Pinzgauer Poetry-Slammerin Helene Ziegler verzauberte mit einer poetischen Beschreibung über das ifz, dessen Arbeit und Auftrag. Musikalisch umrahmt wurde der Nachmittag von einem Trio, bestehend aus Cecilio Perera (Gitarre), Marina Razumovskaja (Kastagnetten) und Matthias Michael Beckmann (Cello). Der elfjährige Arad Karimi zog das Publikum mit einem Stück auf der Querflöte in seinen Bann.
Moderatorin Romy Seidl führte auf belebende und humorvolle Weise durch die Feierlichkeiten. Hier ist sie im Gespräch mit ifz-Präsident Christian Lagger.
Die junge Pinzgauerin Helene Ziegler trug einen eigens geschriebenen Poetry Slam für das ifz vor und erntete dafür großen Applaus. Der Titel lautete: „Ein Straßenschild am Feldweg„.
Der elfjährige Arad Karimi verzauberte mit einem Stück auf seiner Querflöte das Publikum. Er wurde 2010 in Teheran geboren und lebt seit 2017 in Österreich. Er spielt leidenschaftlich gerne Querflöte und Klavier. Seit Oktober 2021 studiert er am Pre College der Universität Mozarteum Salzburg. Er nimmt erfolgreich an vielen Wettbewerben teil. Seine Mutter Fatemeh Rezaee ist wissenschaftliche Mitarbeiterin bei uns am ifz.
Der junge Autor Omar Khir Alanam trug den Text „Morgen ist schöner“ vor. Darin geht es um seine Flucht aus Syrien und sein Ankommen in seiner neuen Heimat Österreich.
ifz-Geschäftsführerin Michaela Rohrauer (im Bild links) stellt das Team des ifz vor.
Vertreter aus Politik, Kirche, Gesellschaft feierten das 60-Jahr-Jubiläum des ifz: Landtagsabgeordneter Karl Zallinger, ehemaliger Uni-Rektor Heinrich Schmidinger, Stadträtin Martina Berthold, ifz-Vizepräsident Clemens Sedmak, Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer, Erzbischof Franz Lackner, Landesrätin Andrea Klambauer, ifz-Präsident Christian Lagger (v. l. n. r.).