Fachgespräch: Grenzen der Digitalisierung
Veranstaltungen 16. Oktober 2023
Am 13. Oktober trafen sich elf Experten und Expertinnen am ifz, um bei einem Fachgespräch über aktuelle Trends, Chancen und Grenzen von Digitalisierung im Sozialbereich zu diskutieren. Zwei Impulsvorträge stimmten die Anwesenden auf die Thematik ein: Robert Koglek, Senior Lecturer am MCI, betonte die Wichtigkeit von Partizipation bei der Digitalisierung in der sozialen Arbeit, um diese bedürfnisgerecht zu gestalten: Sowohl Klient*innen als auch Sozialarbeiter*innen sollten bei der Entwicklung digitaler Werkzeuge im Sozialbereich gehört werden. Astrid Jakobs Vortrag – sie ist Senior Lecturer an der FH Salzburg – beschäftigte sich mit dem Zusammenhang zwischen sozialem Wandel und Digitalisierung in der sozialen Arbeit. Digitale Medien haben bereits jetzt unseren Alltag und unsere sozialen Beziehungen fundamental verändert. Soziale Arbeit muss sich auf diese neuen Bedingungen einstellen, ohne die ungleichen digitalen Kompetenzen verschiedener Personengruppen aus dem Blick zu verlieren.
In einer anschließenden Fokusgruppe stellten wir drei Fragen zur Diskussion: Was ist der aktuelle Stand der Digitalisierung im Sozialbereich? Wie kann Niederschwelligkeit für Klient*innen mit Blick auf die Digitalisierung sichergestellt werden? Und: Was sind Grenzen der Digitalisierung? Im von Helmut P. Gaisbauer, Senior Scientist an der Universität Salzburg moderiertem Gespräch, zeigten sich die sehr unterschiedlichen Zugänge. Vor allem der Jugendbereich steht durch die Verlagerung ganzer Lebenswelten in digitale Räume vor neuen Herausforderungen. Gleichzeitig wird Arbeiten effizienter und neue Zielgruppen können dank des niederschwelligen Zugangs zu Information erschlossen werden. Probleme können sich mit Blick auf Datenschutz ergeben. Besonders vehement wurde eine laufende kritische Reflexion über Algorithmen eingefordert – es gelte, sich immer damit zu befassen, wie Daten generiert werden und inwieweit Algorithmen Vorurteile reproduzieren. Hier schloss sich der Kreis zu Robert Kogleks Vortrag: Die Einbindung von Betroffenen in unterschiedlichen Bereichen der Digitalisierung ist das Um und Auf, um qualitätsvolle soziale Arbeit im digitalen Zeitalter sicherzustellen.