Die Landschaft des Sozialen in Österreich
29. März 2016
ifz-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler befassten sich mit den Akteuren aus dem öffentlichen, dem informellen und dem formellen Sektor in der österreichischen Soziallandschaft. Dabei ging es um drängende soziale Herausforderungen, wie etwa die schwierige Lage am Arbeits- und Wohnungsmarkt oder die Situation von Flüchtlingen sowie Migrantinnen und Migranten. Das Projekt zeigte deutlich, dass es meist dieselben verletzbaren Gruppen sind, die benachteiligt werden. So sind beispielsweise behinderte oder chronisch kranke Menschen, Alleinerziehende oder auch Migrantinnen und Migranten häufiger armutsgefährdet als Durchschnittsbürger. Dies ist unter anderem auf den Umstand zurückzuführen, dass sich in diesen Fällen Benachteiligungen gegenseitig verstärken. Die Negativspirale ist meist auch mit psychischen und körperlichen Krankheiten verbunden – ein Ausbrechen aus dieser Spirale ist schwierig. Auch wurde deutlich, dass einzelne Bereiche wie der Wohnungs- und Arbeitsmarkt nicht alleine für sich bestehen, sondern sich überschneiden. So haben in erster Linie Erwerbsarbeitslose Schwierigkeiten, eine Wohnung zu finden oder denselben Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen zu bekommen wie Menschen in einer Vollzeitbeschäftigung.
Auf Grundlage dieser Analyse wurden Lösungsvorschläge erarbeitet, die sich an private Personen und Stiftungen, aber auch an Politikerinnen und Politiker richten. So wird beispielsweise empfohlen, in einer Modellregion sozialraumorientiertes Arbeiten umzusetzen und dessen Wirkung auszuloten, oder Freiwilligenzentren zu errichten. Denn nur durch das gemeinsame Engagement der sozialen Akteure könne die verschiedenen Herausforderungen bewältigt werden. Das bedeutet abgestimmte Kooperationen von öffentlichen Instituten mit privaten Dienstleistungsanbietern, von Freiwilligen und der Zivilgesellschaft. Dies wiederum kann nur durch gemeinsame Vernetzung, vertrauensvolle Beziehungen zu den Betroffenen und Niederschwelligkeit geschehen.
Die Broschüre fasst die Ergebnisse des Projekts pointiert zusammen. Sie ist für alle, die im Sozialbereich tätig sind, empfehlenswert, da die wichtigsten sozialen Brennpunkte dargestellt und Handlungsvorschläge aufgezeigt werden.