RE-InVEST: Länderbericht zu Österreich
10. Mai 2016
Nach der ersten Phase partizipativer Forschung im Rahmen von RE-InVEST in Salzburg entstand der vorliegende Länderbericht, der die Folgen der Finanzkrise von 2008 für Österreich analysiert.
In Österreich waren Arbeitssuchende ab 45 Jahren insofern besonders von der Krise betroffen, als die Arbeitslosigkeit in dieser Altersgruppe überproportional wuchs und es für sie besonders schwierig war, eine neue Stelle zu finden. In vier Workshops haben die ifz-Wissenschaftlerinnen Ortrud Leßmann und Elisabeth Buchner mit Betroffenen erarbeitet und besprochen, wie sie die Krise erlebt haben. Diese war in Österreich kein tiefer Einschnitt, sondern eher Teil eines schleichenden Prozesses. Die Betroffenen haben den Verlust sozialer Anerkennung in der Gesellschaft für Menschen ohne (bezahlte) Arbeit schmerzhaft erlebt. Sie bemängelten im Bereich Arbeitsmarktpolitik fehlendes Case-Management und Schwankungen in der Beratungsqualität des AMS, und veröffetnlichten diese Ergebnisse auch in einem Zeitungsinterview.
Den arbeitsmarktpolitischen Themen widmete sich die zweite partizipative Forschungsphase, die im Herbst 2016 begann.