Soziales Miteinander in Unternehmen

Zum Forschungsvorhaben

Die Bedeutung von Leitbildern und Visionen in Unternehmen hat zugenommen. Dahinter steckt die Einsicht, dass die Kultur einer Organisation für ihren Erfolg maßgeblich ist. Das ifz ist nun Teil eines Projekts, das über diese Einsicht hinausweist. WissenschafterInnen aus den USA und Österreich untersuchen in insgesamt vier Institutionen (in Salzburg: Kolpinghaus), ob die Würde einzelner MitarbeiterInnen durch bestimmte Strukturen, die Anerkennung fördern, erfahrbar wird. Ausgangspunkt dabei ist die Katholische Soziallehre.

Forschungsfragen

Welche Rolle spielen Leitbilder und Visionen in Unternehmen? Lassen sich die in der katholischen Soziallehre festgehaltenen Grundsätze im sozialen Miteinander in Unternehmen umsetzen? Wird die Würde der Einzelnen durch bestimmte Strukturen, die Anerkennung fördern, erfahrbar? Wird der Gedanke der Subsidiarität bei Entscheidungsstrukturen und Mitbestimmungsmöglichkeiten umgesetzt?


Menschenwürdige Institutionen

Forschungsvorhaben

Wir führten Interviews mit Personen, die in Institutionen – von der Universität bis zum Pflegeheim – in der Reinigung oder Haustechnik tätig sind. Denn ohne diese Berufsgruppen könnte keine Einrichtung funktionieren. Doch ihre Perspektive bleibt meist unbeachtet. Auch in der Institutionenethik fließt ihr Wissen üblicherweise nicht ein.

Wir wollten deshalb herausfinden, wie Menschen am unteren Ende einer institutionellen Hierarchie ihre Institution wahrnehmen, wie sie Urteile treffen und ihre eigene Rolle beziehungsweise ihren Beitrag definieren. Neben ihren Gedanken zu diesen Fragestellungen interessierten wir uns auch dafür, welche Erfahrungen sie in ihrem Arbeitsalltag machen. In welchen Situationen erleben sie Anerkennung, Zugehörigkeit und Handlungsspielraum oder das Gegenteil? Und wie hängen unterschiedliche Alltagserfahrungen mit der Organisationsstruktur und -kultur zusammen?

Zum Forschungsinhalt

Die theoretische Basis des Projekts bilden wiederum die Prinzipien der katholischen Soziallehre: personale Würde, Subsidiarität, Gemeinwohl und Solidarität. Die Ergebnisse aus Österreich werden durch Clemens Sedmak mit weiteren Erhebungen aus Großbritannien und den USA zusammengeführt.