Resiliente Gemeinschaften
Im Rahmen dieses Forschungsprojekts gehen wir der Frage nach, was Gemeinschaften dabei hilft, Katastrophen, Tragödien und Krisen zu bewältigen. Wir kombinieren philosophisches Herangehen mit einem engen empirischen Bezug, Begriffsarbeit mit ‚lokalem Wissen‘ und der Einbindung von Betroffenen.
Umgang mit dem Unerbittlichen
Was Gemeinschaften und Organisationen angesichts von Katastrophen und Krisen resilient macht.
Zum Forschungsinhalt
Resilienz gilt als Fähigkeit eines Menschen, mit existenzieller Verunsicherung zu Rande zu kommen. Oder auch als Fähigkeit, trotz widriger Bedingungen in seiner Persönlichkeit gedeihen zu können. Resilienz ist Widerstandskraft. Gemeinsam erfahrene Krisen und durchlebte Tragödien können nicht zuletzt trennen oder zusammenschweißen. Im Fall einer gelungenen Verarbeitung können sie zu einem erneuerten Miteinander führen, zu einer „neuen Normalität“.
Fallstudie 1 ist eine Gemeinde (St. Johann am Walde), die von einer Naturkatastrophe schwer getroffen wurde. Tragödien, die menschliches Leben fordern und dabei eine ganze Gemeinde betreffen, zwingen leidvolle Lernerfahrungen auf, die besonnener, kompetenter und nichtzuletzt „menschlicher“ Verantwortungsträger bedürfen, damit sie gut bewältigt werden können. Was waren die größten Herausforderungen, und wie sind die handelnden Personen an diese Aufgabe heran- und aus ihr hervorgegangen? Wie ordnen die Menschen diese Erfahrungen restrospektiv ein? Was (und wer) hat sich als helfend und heilsam erwiesen? Was als schwierig und überfordernd?
Fallstudie 2 sind kommunale Hilfssysteme für Notleidende in ihrer Reaktion auf die Covid-19-Krise. Welche Erfahrungen machten bestehende Hilfssysteme, welche neuen Initiativen konnten gesetzt werden? Wie ist es gelungen, Menschen, die besonders unter den Maßnahmen zu leiden haben/hatten, zu unterstützen? Welche Rolle spielen dabei (alte und neue) Formen zivilgesellschaftlichen und ehrenamtlichen Engagements?
Bei aller nicht zu leugnenden Tragik von Katastrophen und Krisen – sie sind auch eminente Orte und Gelegenheiten für existenzielle Lernerfahrungen. Das ifz stellt sich engagiert dieser Herausforderung, um relevantes Wissen für ein geglücktes Miteinander zu heben und zu sichern.
Milestones/Output
- Ergebnisbericht zur Onlinebefragung „Auswirkungen der Coronapandemie auf das soziale Hilfssystem und auf hilfsbedürftige Menschen“ in der Stadt Salzburg (PDF zum Download)
- Sammelband zum Thema „Resiliente Gemeinschaften“
- Büchlein zu St. Johann am Walde („Saiga Hans“) als Beispiel einer resilienten Gemeinschaft
- abschließender Projektbericht inklusive Conclusio und Empfehlungen